Nach dem erfolgreichem Abschluss der Ausbildung arbeitete ich als junger Geselle, mit dem Wunsch des Meisters mit einem eigenem Geschäft im Hinterkopf. Leider ist es aber so, dass eine klassische Meisterausbildung nicht gerade günstig ist. So fasste ich in 2011 mit gerade 22 Jahren den Entschluss, eine Firma zu gründen. Ohne großartige Vorkenntnisse, ohne irgendwelche staatlichen Föderungen, Kredite oder sonstige Unterstützung begann ich mein Glück selbst in die Hand zunehmen.
Mein Plan war es, mit einem sogenannten Nebengewerbe Geld für die Meisterschule zu verdienen.

Ich richtete mir im elterlichen „Kinderzimmer” ein Büro ein, kaufte mir Schreibtisch, Drucker und holte mir einen Gewerbeschein. Somit war ich auf einmal Unternehmer. Von Freunden und Familie eher belächelt, versuchte ich von nun an als reiner Montageservice Fuß zufassen. Montageservice deshalb, da es in Deutschland die Handwerksordnung gibt, die für gewisse Berufe, unter anderem auch meinen, den Meister als Vorausetzung fordert.
So arbeitete ich tagsüber als Geselle in meinem Angestelltenverhältniss, Abends und am Wochenende arbeitete ich dann in eigener Sache. Ich machte sogar bei meinem Chef Urlaub, um an meinen eigenen Baustellen zu arbeiten.

Ende 2013 nahm ich all meinen Mut zusammen und kündigte mein unbefrisstetes Arbeitsverhältniss. Ich hatte mich für Anfang 2014 zum Meisterkurs angemeldet. Da dieser ein reiner Vollzeitkurs war, musste ich diesen Schritt gehen.

Während des Meisterkurses hat man uns angeboten gleich im Anschluss an den Zimmerermeister, den Dachdeckermeister dran zuhängen.
Da es nur begrenzte Plätze gab und zwei Meistertitel besser sind als einer, meldete ich mich kurzer Hand auch für den zweiten Kurs an. Nachdem ich also den Zimmerermeister Anfang 2015 erfolgreich hinter mich gebracht hatte, ging es unvermittelt weiter mit dem zweiten Meisterkurs, diesmal zum Dachdeckermeister. Nachdem ich auch diesen Kurs im Frühsommer 2015 erfolgreich absolviert hatte, war ich von da an doppelter Meister.

Das war die Geburtsstunde vom Meisterbetrieb 2.0!!

Um in der Arbeitswelt, nach eineinhalb Jahren, wieder Fuß zu fassen und mit der Möglichkeit einen bestehenden Betrieb übernehmen zu können, begab ich mich im Sommer 2015 wieder in ein Angestelltenverhältniss. Es war wie vor den Meisterkursen. Tagsüber arbeitete ich als Angestellter, die Feierabende, die Wochenenden und der Urlaub gehörten meinem Geschäft. In diesem Rhytmus ging es dann die nächsten vier Jahre weiter. Ende 2019 entschied sich dann mein derzeitiger Chef seine unternehmerische Tätigkeit nahezu komplett aufzugeben.

Das war für mich der richtige Zeitpunkt, mein ursprünglich aus der Not gegründetes Nebengewerbe, ich eine Vollerwerbsfirma umzustellen.
Seit Mitte 2020 befindet sich mein Lager bzw. der Zimmerplatz auf dem ehemaligen Geländer von Holzbau Draude in der Waberner Straße in Fritzlar. Von hier aus stehe ich meinen Kunden nun mit doppelter Kompetenz zur Seite.


 Sprechen Sie mich gerne an und überzeugen Sie sich selbst davon, dass „mehr wie Handwerk” nicht nur ein Slogang ist, sondern eine Philosophie!!

Andre Ludwig

Meisterbrief_Zimmerer
Meisterbrief_Dachdecker
André Ludwig